Lastminute – Infos zur Restplatzvermarktung

Als Lastminute-Reisen werden in der Tourismusbranche in der Regel solche Urlaubsangebote vermarktet, deren Abreisetermin bzw. Reiseantritt als relativ kurzfristig angesehen werden kann. Darunter fallen grob sämtliche Reiseangebote die erst zwei Wochen vor Abflug vom Kunden gebucht werden.

In den 80er-Jahren sah die Situation aber noch ein wenig anders aus, denn damals wurden unter dem Lastminute-Begriff hauptsächlich Reise-Stornierungen oder Flug-Restplätze im „Schlussverkauf“ abverkauft. Diese Reisen wurden damals nur direkt am Abflug-Flughafen angeboten, so daß reisewillige Schnäppchenjäger nicht selten mit bereits gepackten Koffern den Flughafen aufsuchten. Die nötige Abenteuerlust und Flexibilität vorausgesetzt, konnten auf diese Weise preiswerte Ferien in den entlegensten Regionen der Erde gemacht werden.

Mittlerweile haben sich die Lastminute-Angebote aber auf dem Reisemarkt etabliert und auch die Nachfrage ist derartig gestiegen, so daß Reiseveranstalter den Lastminute-Bereich als eigenständiges Geschäftsfeld ansehen. Besonders das Internet hat sich dabei als idealer Weg zur Vermarktung von Lastminute-Flügen und Reisen herausgestellt, denn die Reiseanbieter sind auf eine tagesaktuelle Restplatzvermarktung und hohe Kapazitätsauslastung angewiesen. Und Reisekunden können anhand der zahlreichen Online-Portale bequem von Zuhause aus die Preise und die Reiseangebote vergleichen und idealerweise sofort buchen.

Die Kehrseite der Medaille ist hierbei, daß nicht unbedingt alle Lastminute-Angebote echte Preisvorteile im Vergleich zum regulären Katalogpreis mehr bieten. Da für den Reisekunden heutzutage häufig der Lastminute-Aufhänger die Signalwirkung eines wie auch immer gearteten Schnäppchens hat, findet sich manchmal auch die ein oder andere „maßgeschneiderte“ Lastminute-Reise im Angebotspool.
Nicht immer dienen die scheinbaren Preisreduktionen bei Restplatzvermarktungen nämlich ausschließlich der Verlustminimierung. Manchmal würde ein direkter Konditionenvergleich bei einem vermeintlichen Lastminute-Angebot zeigen, daß der „Superpreis“ im Vergleich zum regulären Katalogpreis nur durch geschickte Leistungskürzung bei einzelnen Reisekomponenten zustande kommt.
Leider wird bei vielen Lastminute-Reisen im Internet oftmals nur mit den wichtigsten Reisedaten geworben, was den konkreten Preisvergleich mit ähnlichen Katalogangeboten erschwert bzw. unmöglich macht.